2019-07-01 - Fahrt von Arusha nach Lushoto

Heute war ein wirklich langer Fahr-Fahr-Fahr-Tag. Mit 5-305-35 also insgesamt 345Km.
Das ganze dauerte 15-360-55 also insgesamt 430 min oder 7 Std. und 10 Minuten.

Aber nun von Beginn an. Zuerst hatten wir ein gemütliches Frühstück. Dabei achteten wir darauf, dass wir nur leicht verdauliches und nicht zu viel Flüssigkeit zu uns nehmen. Denn dass wir nicht viele Stopps machen würden war uns klar, daher diese Vorsichtsmaßnahmen.

Kurz vor 9:00 wurden wir von unserem Guide Said und dessen Freund mit einem privat PKW abgeholt und zur Bushaltestelle gebracht. Für die 5 Km brauchten wir knapp eine viertel Stunde.


Kaum parkten wir neben der Bushaltestelle kam schon ein großer, gelber Bus und unser Guide sprang
todesmutig auf die viel befahrene Hauptstraße um den Bus zu stoppen.
Schnell wurden unsere Koffer vom PKW in den Bus verfrachtet. Wir schnappten unsere Rucksäcke, Hand- und Kameratasche und bestiegen den Bus.
Bummvoll war der Bus, aber unsere drei Plätze waren dann doch noch frei. Wir verstauten die Rucksäcke über uns und die Taschen zwischen unseren Beinen. Schon ging es los. Wären wir eine Minute später gekommen, wäre der Bus, und damit unsere reservierten Plätze weg gewesen.

Jetzt sahen wir uns ein wenig um. Wenig erstaunt stellten wir fest, dass wir die einzigen Mzungu's
waren. Dieses Wort wird in ganz Afrika für Europäer bzw. fremde Weiße bzw. Reisende verwendet.
Und wenn man in ein Geschäft geht zahlt man auch den Mzungu-Preis. Für ein Cola sollten wir
Mzungos 2.500 Tansanische Schilling (TS) (=1,20€) bezahlen, während dann unser Guide
nur 1.000 TS (=0,40€) dafür bezahlte.

Während der langen Fahrt war mehr als ein Sinnesorgan beschäftigt.

Mit den Augen konnten wir in dieser Zeit viele Landschaftstypen bewundern. Selten kamen wir in einen größeren Ort, wo uns die hektisch Betriebsamkeit auffiel, obwohl sich alle Leute eigentlich
recht langsam und gemütlich bewegen.
'Polepole' hört man hier einige Male am Tag. Was nichts anders als 'nur schön langsam' bedeutet.
Manchmal kommt man auch an kleinen Siedlungen oder einzelnen Häusern vorbei. Dabei fragten wir uns ob hier wirklich jemand in solchen Häusern/Hütten lebt bzw. wie man darin leben kann.







Auch das Ohr war schwer beschäftigt, denn auf dem Entertainmentsystem des Busses liefen die aktuellsten tansanischen Hits. Dabei wurde manchmal mit der Lautstärke etwas übertrieben.

Überfordert war zeitweise die Nase. Über 60 Leute in einem warmen, schlecht belüfteten Bus war für
unsere Nasen eine Herausforderung. Da zeitweise mehr Personen als Sitzplätze im Bus waren, hatten
unsere Nasen das zweifelhafte Vergnügen sich hautnah neben einer schwitzenden, nicht immer frisch
geduschten Person zu befinden. Die U6 ist gar nichts dagegen.

Spannend war es wenn wir den Busbahnhof einer Stadt anfuhren. Viele Gäste stiegen aus um die Toiletten aufzusuchen. Wir trauten uns das nicht, denn wir hatten Angst in dem Gedränge nicht mehr den zu dem richtigen Bus zurück zu finden.
Kaum hatte der Bus gehalten, waren wir schon von Verkäufern umringt. Hier konnte man wirklich alles gleich aus dem Bus heraus kaufen. Getränke, Kekse, goldene Uhren, SIM-Karten, Powerbanks, Brillen, Taschen, Spielzeug etc. Wir hielten vorsichtshalber unser Fenster geschlossen und konnten dem Kaufrausch, dem so manch anderer Fahrgäste erlag, entgehen.




Nach 6 Std. hatten wir die 300 Km endlich geschafft, konnten endlich aussteigen. Wie viele andere
verschwanden auch wir schnell in den Toiletten. Auf alle Fälle eine einzigartige Erfahrung so eine
Fahrt mit einem Inlandsbus.




Am Busparkplatz wartete bereits ein anderer Freund unseres Guides. Eine Stunde lang fuhren wir
die 35 Km bis zu unserem Hotel in Lushoto hoch. Dabei legten wir über 1.100 Höhenmeter zurück.
Tolle Ausblicke in das Tal waren dabei inkludiert.




Dann erreichten wir das Lushoto Lawns Hotel. Hier haben wir für eine Nacht gebucht. Leider.
Denn das Hotel hat einen gewissen Charme und schaut super aus. Hier würden wir es auch länger
aushalten.






Heute wollen wir zeitig ins Bett, denn Morgen wird es ernst mit dem Wandern.

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